Porsche zwischen Jubel und Frust in Le Mans: "P2 eigentlich ein Mega-Sieg"

Porsche hätte Ferrari fast die Tour in Le Mans vermasselt - Kevin Estre und Matt Campbell geben sich frustriert - Thomas Laudenbach lobt den fehlerfreien Team-Job

(Motorsport-Total.com) - Porsche hätte bei den 24h von Le Mans 2025 fast das Unmögliche möglich gemacht, und den favorisierten Ferraris ein Schnippchen geschlagen. Am Ende fehlten Kevin Estre, Matt Campbell und Laurens Vanthoor im Porsche #6 gerade einmal 14,084 Sekunden für den 20. Gesamtsieg an der Sarthe - und den ersten eines LMDh-Prototypen.

Titel-Bild zur News: Kevin Estre, Laurens Vanthoor, Matt Campbell

Nur 14 Sekunden hinter dem Sieger kam der Porsche #6 ins Ziel Zoom

Klar, dass man ob der Gemengelage im Lager der Zuffenhausener mit gemischten Gefühlen auf das Rennen blickt. Bei den Fahrern überwiegt im Gespräch mit Motorsport-Total.com zunächst einmal verständlicherweise der Frust. "Zwischen den Ferraris [landen] ist nicht das, was wir wollten. Heute ist es mehr Frustration als etwas anderes", sagt etwa Kevin Estre nach dem Rennen.

Und Teamkollege Matt Campbell stößt ins gleiche Horn: "P2 ist sicher nicht das, was wir wollten, und natürlich sind wir jetzt ziemlich enttäuscht." Aber auf der anderen Seite kann man bei Porsche stolz darauf sein, den überlegen scheinenden Ferraris bis zum Schluss Paroli geboten zu haben. Das Trio im Porsche #6 ließ beide Werks-499P hinter sich.

Porsche-Crew macht keine Fehler bei der #6

Entsprechend fällt das Fazit beim Management positiv aus. "Heute ist der zweite Platz für uns eigentlich ein Mega-Sieg", hält Motorsportchef Thomas Laudenbach fest. "Nüchtern betrachtet, können wir sehr zufrieden und sehr stolz sein. Ein riesiger Dank geht an die Mannschaft, denn die hat heute Moral bewiesen, einschließlich unserer Fahrer, die eigentlich keine Fehler gemacht haben."


24h Le Mans 2025: Die Zieldurchfahrt

Keine Fehler, das ist genau das richtige Stichwort. Denn eine nahezu fehlerfrei Leistung des Fahrer-Trios und der Mechaniker sorgte überhaupt erst dafür, dass Porsche bis zum Schluss hoffen durfte. Die Ferraris dagegen stellten sich mehr als einmal ein Bein, das anschaulichste Beispiel war der Dreher von Alessandro Pier Guidi bei der Boxeneinfahrt.

Früh zeichnete sich ab, dass der Sieg nur über die italienische Nobelmarke gehen würde. "Ab der dritten Stunde haben sie wirklich aufgedreht und sind schnell nach vorne gekommen." Doch jeder der drei 499P sammelte im Rennverlauf zwei empfindliche Zeitstrafen ein, die sie in ihrem Vorwärtsdrang wieder unterbrachen.

Kevin Estre im Qualifying-Modus, aber ...

Im Gegenzug drehte Porsche vor allem in der Schlussphase auf, Kevin Estre brannte als Schlussfahrer Qualifyingrunden in den traditionsreichen Asphalt von Le Mans. "Wir haben nicht aufgegeben und immer voll gepusht. Quali-Runde nach Quali-Runde in Le Mans ist nicht einfach mit dem ganzen Verkehr und allem, was passieren kann", merkt der Franzose an.

Laudenbach verrät, dass Estre nicht kopflos auf die Jagd gegangen ist: "Er hat es dann auch dosiert. Als wir gesagt haben: 'Den Kubica kriegen wir nicht mehr‘, und er hatte schon seine Tracklimits aufgebaut, hat er das unglaublich intelligent nach Hause gefahren."


WEC 2025: 24h Le Mans

Und Campbell stellt klar, dass Energiemanagement da keine Rolle mehr spielte: "In den ersten drei Rennvierteln haben wir immer versucht, unsere Stints auszudehnen und 13 Runden zu fahren. Wir haben natürlich wie die Hölle gepusht, aber trotzdem auch viel Energiemanagement betrieben, um die Strategie möglich machen zu können."

Thomas Laudenbach: Ein nahezu perfektes Rennen

Das eigene Höllentempo in Kombination mit den Patzern bei Ferrari ließ Hoffnung aufkeimen. "Am Schluss müssen wir sagen, dass die Nummer 6 eigentlich ein nahezu perfektes Rennen gefahren ist. Und die Ferraris hatten dann doch das eine oder andere Thema, auch mit Strafen, sodass wir nochmal in Schlagdistanz gekommen sind."

"Deswegen muss man sagen, haben wir eigentlich viel mehr erreicht, als wir erwartet hätten." Nachsatz: "Da muss man sich für die Zukunft sicherlich auch mal Gedanken darüber machen." Denn erneut war es kein LMDh, der die Oberhand in Le Mans behielt, sondern ein nach ACO-Reglement gebautes Hypercar. 14,084 Sekunden fehlten.

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