Davide Brivio befürchtet: Einige Werke an Ai Ogura für 2027 interessiert
Trackhouse-Teamchef Davide Brivio sieht seinen Coup mit Ai Ogura bestätigt - Die guten Leistungen des Rookies könnten das Interesse anderer Teams wecken
(Motorsport-Total.com) - Davide Brivio, der Teamchef von Trackhouse-Aprilia, war die treibende Kraft hinter der Verpflichtung von Ai Ogura. Der Italiener ist überzeugt: Die starken Leistungen des Japaners bei seinem Einstieg in die Königsklasse haben das Interesse der Konkurrenz geweckt.

© Trackhouse
Ai Ogura hat sich in den ersten Rennen in Szene setzen können Zoom
Brivios große Stärke ist sein Instinkt - eine Eigenschaft, die er im Verlauf seiner Karriere mehrfach unter Beweis gestellt hat. Er war eine Schlüsselfigur während der goldenen Yamaha-Ära mit Valentino Rossi und Jorge Lorenzo.
Später führte er Suzuki zurück in die MotoGP. Brivio ermöglichte jungen Fahrern wie Maverick Vinales, Alex Rins und Joan Mir den MotoGP-Einstieg. 2020 wurde Mir Weltmeister. Danach wechselte Brivio als Sportdirektor in die Formel 1 zu Alpine.
Sein jüngster Coup: Ai Ogura, den Brivio in einer Aktion unter Vertrag nahm, die im gesamten Fahrerlager niemand kommen sah. Während viele Joe Roberts als idealen Kandidaten ansahen, überzeugte Brivio den Japaner von einem Wechsel ins Aprilia-Satellitenteam.
Es bedurfte nur eines Rennens, um Brivios Gespür zu bestätigen: In Thailand fuhr Ogura als Fünfter über die Ziellinie - als bester Aprilia-Pilot - und erntete damit bereits beim ersten Rennen Lob von allen Seiten. In den fünf bislang gefahrenen Grands Prix blieb er nur in Katar außerhalb der Top 10.
In der Gesamtwertung liegt er aktuell auf Rang acht - noch vor Marco Bezzecchi, der in Abwesenheit von Jorge Martin die Noale-Fraktion anführt. Dieser Leistung steht die Krise von Raul Fernandez gegenüber. Dessen bestes Ergebnis bisher: Rang zwölf in Austin.

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Davide Brivio hat eine gute Hand für junge Fahrer Zoom
"Ehrlich gesagt habe ich daran geglaubt, dass Ai es gut machen kann - deshalb haben wir ihn verpflichtet. Aber selbst wir sind überrascht worden", sagt Brivio gegenüber Motorsport.com Spanien, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport Network.
"Wir dachten, Raul, der bereits im vierten MotoGP-Jahr ist, würde unsere Referenz sein, doch bislang ist das nicht der Fall", so Brivio weiter. "Ai ist ein Fahrer, der gut zuhört, sehr schnell lernt und genau weiß, was er will. Er verliert keine Zeit mit Unwichtigem."
Ogura besitzt bei Trackhouse einen Zweijahresvertrag. Brivio glaubt, dass es danach schwierig werden könnte, den Japaner zu halten: "Für 2027 ist klar, dass irgendein Werksteam auf ihn zukommen wird. Aber wir müssen sehen, welche Optionen sich bis dahin ergeben."
Ogura und Fernandez stehen ausschließlich bei Trackhouse unter Vertrag. Aprilia beteiligt sich finanziell nicht an deren Gehältern. Beide Verträge laufen bis Ende 2026, also unmittelbar vor Inkrafttreten des neuen technischen Reglements.
Sollte ein Team Ogura vorzeitig verpflichten wollen, müsste es die im Vertrag festgelegte Ausstiegsklausel begleichen. Gleichzeitig soll Trackhouse beabsichtigen, den Vertrag mit Fernandez zu erfüllen - allerdings nur, sofern sich dessen Leistungen in den kommenden drei Monaten verbessern sollten.


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