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Formel-1-Liveticker: Ferrari "das enttäuschendste Team" 2025
F1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Palmer: Ferrari "das enttäuschendste Team" 2025 +++ Scuderia nur WM-Vierter +++ Tost: Schumachers Comeback "total sinnlos" +++
Ferrari "das enttäuschendste Team" 2025
Das findet zumindest Experte Jolyon Palmer, denn die Scuderia liegt vor dem Heimspiel in Imola nur auf dem vierten WM-Rang. Gerade einmal 94 Punkte hat man bislang gesammelt, Spitzenreiter McLaren (246) deutlich mehr als doppelt so viele.
"Meiner Meinung nach war Ferrari bisher das enttäuschendste Team, nachdem sie 2024 so stark abgeschlossen hatten", schreibt Palmer daher in seiner Kolumne für F1.com. Denn 2024 war Ferrari noch Vizeweltmeister geworden.
"Mit der Verpflichtung von Hamilton hätte dies ein glorreiches Jahr für sie werden sollen", erinnert der Ex-Formel-1-Pilot und erklärt, mit Hamiltons Sprintsieg in China habe man auch "einen ersten Vorgeschmack darauf" bekommen.
Doch seitdem kam vom Rekordweltmeister und der Scuderia nicht mehr viel. Palmer will in Miami erkannt haben, "dass das Auto nicht genug Abtrieb produziert und das Unterboden-Update, das das Team vor ein paar Rennen vorgenommen hat, immer noch nicht richtig funktioniert."
Zudem ergänzt er: "Hamilton ist ein Fahrer, der in den letzten Jahren immer wieder mit einem instabilen Heck zu kämpfen hatte. Mit dieser Inkonstanz hatte er im vergangenen Jahr bei Mercedes zu kämpfen, und dieser Trend scheint ihm nun auch zu Ferrari zu folgen."
Ein weiterer Grund dafür, warum es in Maranello 2025 bislang nicht läuft.
Feierabend
Wir sind am Ende unseres heutigen Tickers angekommen und werfen zum Abschluss kurz noch einen Blick voraus auf den morgigen Medientag in Imola. Die FIA hat nämlich eben die Teilnehmer der Fahrer-Pressekonferenz bekanntgegeben und folgende Piloten sind mit dabei:
14:30 Uhr:
Franco Colapinto (Alpine)
Lance Stroll (Aston Martin)
Oscar Piastri (McLaren)
15:00 Uhr:
Esteban Ocon (Haas)
Kimi Antonelli (Mercedes)
Liam Lawson (Racing Bulls)
Am Freitag gibt es dann um 15:30 Uhr zudem die Teamchef-PK mit folgenden Teilnehmern:
Frederic Vasseur (Ferrari)
Andrea Stella (McLaren)
Tim Goss (Racing Bulls)
Mit dieser Information wünsche ich euch noch einen schönen Rest-Mittwoch. Wir lesen uns dann morgen zum Medientag in Imola wieder. Bis dann!
Beim Thema Stallregie ...
... fällt mir gleich diese Fotostrecke ein. Eine Teamorder kann nämlich, wie Haug ja gesagt hat, auch ganz schnell nach hinten losgehen ...
Haug: Keine Stallorder bei McLaren
Wir haben heute ja schon die Frage gestellt, ob sich McLaren in der WM bald auf einen Piloten festlegen sollte? Der langjährige Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug hat dazu eine klare Meinung.
Bei Sky erklärt er, dass er es gut findet, "dass McLaren-Mercedes in der alten Tradition bleibt und die Fahrer frei fahren lässt." Denn aktuell gibt es zwischen Oscar Piastri und Lando Norris noch keine Teamorder.
Laut Haug wäre es auch "zu kurz gedacht," wenn man "zu früh" in der Saison einen Fahrer bevorzugen würde. Denn das wäre "komplett demotivierend" für den entsprechenden Piloten und seine Crew.
Ziel müsse es stattdessen sein, zwei Fahrer im Team zu haben, die sich gegenseitig mit fairen Mitteln schlagen wollen. "Nur das bringt das Team langfristig nach vorne", berichtet Haug aus eigener Erfahrung.
Warum Imola ein wichtiger Test für Pirelli ist
Pirellis größte Herausforderung seit der Übernahme der Rolle als exklusiver Reifenlieferant der Formel 1 im Jahr 2011 bestand darin, den Spagat zwischen zwei widersprüchlichen Anforderungen zu meistern.
Einerseits sollen die Reifen gezielt an Leistung verlieren, sobald sie ein bestimmtes Limit überschreiten, andererseits wünschen sich die Fahrer Pneus, auf denen sie während eines gesamten Stints pushen können.
In diesem Jahr ist Pirelli den Fahrern entgegengekommen, indem die Reifenmischungen robuster gemacht wurden - mit der Folge, dass es, zusammen mit der engeren Leistungsdichte der Autos, mehr Einstopprennen und weniger strategische Vielfalt gibt.
Warum Imola jetzt ein wichtiger Test für Pirelli ist, das erfährt ihr hier.
Steiner rät Cadillac zu Erfahrung
Günther Steiner weiß, wie es sich anfühlt, ein neues Formel-1-Team an den Start zu bringen. 2016 stieg er als Teamchef mit Haas in die Königsklasse ein - und setzte dabei auf zwei erfahrende Piloten.
Romain Grosjean hatte als Stammfahrer bereits 4,5 Saisons auf dem Buckel, Esteban Gutierrez immerhin zwei volle. Und auch Neueinsteiger Cadillac sollte seiner Meinung nach 2026 auf erfahrende Piloten zurückgreifen.
"Für mich wären das ideale Team Bottas und Sergio Perez", so Steiner im Podcast F1 Explains. Seine Erklärung: "In einem jungen Team ist es am besten, Erfahrungen mit Leuten zu sammeln, die das schon gemacht haben."
So könne man schneller Fortschritte als mit "Rookies" am Steuer machen. Zudem wären Bottas und Perez beide verfügbar, da sie nach der Saison 2024 kein Stammcockpit in der Königsklasse mehr bekommen haben.
Newey: Knappe Zeit macht es schwierig
Laut Adrian Newey gibt es bei der Entwicklung des neuen Autos für 2026 nicht genügend Zeit, um verschiedene Pfade auszuprobieren. Der Aston-Martin-Neuling erklärt: "Es ist immer schwierig, wenn man eine große Änderung der Regeln wie diese hat."
Alle Teams würden nur "begrenzte Ressourcen zur Verfügung haben, wegen der Budgetobergrenze und einfach wegen des Personalbestands." Und das lasse dann keine großen Experimente zu.
Man müsse sich für 2026 daher festlegen, "welche Richtungen am fruchtbarsten sein werden", und die Ressourcen dann auf diese konzentrieren. "Natürlich besteht dabei immer die Gefahr, dass wir einen Weg übersehen haben", weiß Newey.
"Oft muss man einen langen Weg auf einem bestimmten Zweig zurücklegen, bevor man weiß, ob er fruchtbar sein wird oder nicht", erklärt er und betont: "Ich sage einem Ingenieurkollegen nicht gerne, dass er eine Idee nicht verfolgen soll."
"Aber in diesem Fall muss ich das angesichts des kurzen Zeitrahmens tun", so Newey.
Vowles: Fehler wird sich nicht wiederholen
Eigentlich war das Rennen in Miami mit P5 und P9 ein Erfolg für Williams. Allerdings sorgte eine Stallregie auch für etwas Ärger. Laut Teamchef James Vowles wird sich so ein Vorfall in Zukunft aber nicht mehr wiederholen.
"Es wurde innerhalb von zwei Minuten gelöst, als ich mit beiden [Fahrern] nach dem Rennen in einem Raum war", stellt Vowles klar und betont, dass es ein Fehler des Teams gewesen sei.
"Wir waren in einer Situation, in der wir als Team wahrscheinlich zum ersten Mal eine echte Teamorder aussprechen mussten", erklärt er und betont, es sei einfach eine schlechte Kommunikation gewesen.
"Carlos war frustriert, weil er glaubte, dass Alex Befehle missachtete oder ein Ingenieur es tat. Weder das eine noch das andere ist passiert. Wir müssen sicherstellen, dass wir das Problem an der Boxenmauer lösen", betont Vowles.
Der Teamchef verspricht auch direkt: "Ich kann garantieren, dass das mit den Änderungen, die wir vorgenommen haben, nicht mehr passieren wird."
Ferrari: Keine größeren Updates in Imola
Unsere Kollegen der italienischen Edition von Motorsport.com berichten, dass Ferrari beim Heimspiel in Imola auf ein größeres Updatepaket verzichten wird. Stattdessen solle es mehrere kleinere Upgrades in den kommenden Wochen geben.
Demnach soll es in Spanien einen neuen Frontflügel und in der zweiten Juni-Hälfte eine überarbeitete Hinterradaufhängung für den SF-25 geben. Zwar werde Ferrari auch in Imola bereits einige Kleinigkeiten ans Auto bringen.
Allerdings sollte man nicht erwarten, dass die Scuderia damit direkt an die Spitze des Feldes springt.
Aufholjagden im WM-Kampf
In der Fahrer-WM sieht es für Max Verstappen aktuell übrigens noch gar nicht so schlimm aus. Er liegt nach den ersten sechs Rennen "nur" 32 Zähler hinter Spitzenreiter Oscar Piastri.
Und diese Fotostrecke zeigt, dass in der Geschichte der Formel 1 bereits größere Rückstände noch aufgeholt wurden:
WM-Kampf schon entschieden?
Welcher McLaren-Fahrer es wird, das ist noch offen. Aber Ralf Schumacher glaubt, dass es im WM-Kampf in diesem Jahr "unter Normalumständen" keinen Weg vorbei am Team aus Woking gibt.
Im Podcast Backstage Boxengasse von Sky erklärt der Experte, dass der WM-Titel entweder an Lando Norris oder Oscar Piastri gehen wird, "wenn sich die McLaren nicht [gegenseitig] in die Kiste fahren."
Ein solches Szenario sei "auch noch nicht so ganz vom Tisch", so Schumacher, der erinnert: "McLaren hat ja auch schon Fehler gemacht und Max Verstappen ist schon clever."
"Aber unter Normalumständen sollte das einer von beiden nach Hause fahren", so der sechsmalige Grand-Prix-Sieger über die McLaren-Piloten.
Heute vor 64 Jahren ...
... gewann Stirling Moss den Großen Preis von Monaco und damit den Formel-1-Saisonauftakt 1961. Ja, der fand damals wirklich so spät im Jahr statt.
Mit dem Sieg im ersten Rennen schnappte sich Moss logischerweise auch die WM-Führung - wieder einmal. Denn im Laufe seiner Karriere führte Moss viele Male die Fahrer-Weltmeisterschaft an.
Den Titel gewann der Brite allerdings nie, auch in seiner Abschiedssaison 1961 nicht. Mehr dazu in dieser Fotostrecke:
Steiner: Piastri bleibt einfach ruhiger
Experte Günther Steiner hat sich in The Red Flags Podcast zum Duell zwischen den beiden McLaren-Piloten geäußert - und erklärt, dass er nicht überrascht davon gewesen sei, dass Oscar Piastri zuletzt die Nase vorne hatte.
"Er ist so ruhig. [...] Es gibt nichts, was ihn zu verunsichern scheint", lobt Steiner und erklärt, dass Piastri und McLaren-Teamkollege Lando Norris vom Talent her gleich veranlagt seien.
Doch Piastri sei einfach in der Lage, in allen Situationen "ruhiger" als Norris zu bleiben. "Er ist sehr gut. Aber er macht seine Fehler", sagt Steiner über Norris, der seiner Meinung nach Gefahr läuft, irgendwann den Wasserträger für Piastri spielen zu müssen.
Denn wenn Max Verstappen "nach der Sommerpause" in der Fahrer-WM noch in Schlagdistanz sei, dann könnte sich McLaren auf einen Fahrer festlegen müssen. Und nach aktuellem Stand wäre das nicht Norris.
Vowles: Sainz wäre guter FIA-Präsident
Wir bleiben bei der Familie Sainz, kommen aber zu Carlos Sainz senior, der womöglich als FIA-Präsident kandidieren könnte. Williams-Teamchef James Vowles erklärt in diesem Zusammenhang, dass er sich Sainz in dieser Rolle gut vorstellen könnte.
Er erinnert daran, dass Sainz in seiner aktiven Zeit "einige Weltmeisterschaften" gewonnen hat. "Er kennt sich im Motorsport aus, er versteht Einsitzer bis hin zum Rallyesport", so Vowles.
"Er war, glaube ich, bereits Präsident einiger Mobilitätsunternehmen in Spanien", ergänzt Vowles zudem und erklärt: "Es wäre also wahrscheinlich kein so großer Schritt, wie manche denken."
"Aber es liegt an ihm zu entscheiden, ob das wirklich die Richtung ist, die er einschlagen will", so der Williams-Teamchef. Wir sind auf jeden Fall gespannt.
Sainz weiht Madring ein
Carlos Sainz wird als erster Formel-1-Pilot eine Runde auf dem neuen Madring in Spanien absolvieren. Williams hat heute verkündet, dass der Spanier am 7. Juni eine Demofahrt im FW45 aus der Saison 2023 absolvieren wird.
Sainz selbst erklärt: "Madrid ist meine Heimatstadt. Ich bin hier aufgewachsen und habe in dieser Stadt mit dem Go-Kart-Fahren begonnen. Die Chance, in meinem eigenen Hinterhof ein Formel-1-Auto zu fahren, ist für mich ein wahr gewordener Traum."
Zudem sei es "eine unglaubliche Gelegenheit für Madrid, allen unser Potenzial und unseren Willen zu zeigen, die beste Rennstrecke und das schönste Event im gesamten Formel-1-Kalender zu werden."
Ab 2026 geht die Königsklasse dann ganz regulär in Madrid an den Start.
Baut eure eigene Strecke
In Kooperation mit AWS hat die Formel 1 eine neue Anwendung veröffentlicht, die ich persönlich ganz cool finde. Der "Real-Time Race Track" erlaubt es euch nämlich, mit Hilfe von KI eine eigene Formel-1-Strecke zu entwerfen.
Hier könnt ihr es selbst einmal testen!
Stella: McLaren nicht nur beim Reifen-Management stark
Viele führen den aktuellen Vorsprung von McLaren vor allem auf das Reifen-Management zurück. Deshalb sei das Team aus Woking vor allem dann so stark, wenn es sehr heiß ist. Doch laut Andrea Stella gibt es dafür auch noch einen anderen Grund.
"Ich würde sagen, vor allem wenn es heiß ist, gibt es eine weitere Eigenschaft, die meiner Meinung nach bei unserem Auto sehr gut funktioniert, nämlich das Kühlsystem", lobt der McLaren-Teamchef seine Crew.
"Wenn es heiß ist, kann man sehen, dass unser Auto von der Karosserie her relativ geschlossen ist, denn es wurde auch viel Arbeit in das Kühlsystem und das Fahrzeuglayout gesteckt", erklärt Stella.
Heißt: Während andere Teams ihre Autos für mehr Kühlung öffnen müssen, was immer Performance kostet, ist das bei McLaren laut Stella deutlich weniger der Fall. Ein weiterer Vorteil also für das Weltmeisterteam.

